HERSTELLUNG
Worauf es beim Töpfern ankommt
Damit die Keramik auch wirklich dauerschön aus dem Ofen kommt, müssen während der Herstellung viele Punkte berücksichtigt werden. Besonders wichtig ist es, sich genügend Zeit für die sorgfältige Bearbeitung des Tons zu lassen. Kleine Fehler zu Beginn, können große Auswirkungen am Ende haben.
Während des gesamten Prozesses ist es mir wichtig, möglichst ressourcensparend und nachhaltig vorzugehen. Daher werden alle Tonreste wieder aufbereitet und zu neuen Keramikstücken weiterverarbeitet.
Vorbereitung des Tons
Vor der eigentlichen Gestaltung des Keramikstückes muss der Ton gründlich geknetet oder „geschlagen“ werden, um Lufteinschlüsse zu beseitigen und ihn möglichst geschmeidig und homogen zu machen, ansonsten kann es passieren, dass das Produkt bereits beim Trocknen oder beim ersten Brand bricht.
Formgebung
Am liebsten bearbeite ich meine Keramik Freihand, so wie es die Menschen bereits vor über 20.000 Jahren gemacht haben. Je nachdem was ich herstellen möchte, nutze ich aber auch die Drehscheibe oder experimentiere ab und zu auch mit Gießton und verschiedenen Gipsformen.
Trocknung
Nach einiger Zeit an der Luft folgt die Feinarbeit am lederharten Ton. Nun kann er sich nicht mehr so stark verformen und man kann ihn gut abdrehen auf der Scheibe oder für weitere Feinarbeiten anfassen und bearbeiten. Das fertige Stück muss dann für etwa eine Woche gleichmäßig durchtrocknen.
Schrühbrand
Die Töpferware wird dann bei über 900 Grad für ca. 10 Stunden das erste Mal gebrannt. Danach ist der Ton hart und bereit für die Glasur.
Glasieren
Wenn die Stücke vollständig abgekühlt sind, können kleine Stellen ggfs. noch durch Schmirgeln nachbearbeitet oder geglättet werden. Dann muss das Werkstück gründlich von Schmutz und Staubresten befreit werden. In zwei bis drei Schichten wird die Glasur schließlich aufgetragen. Der Boden wird dabei ausgespart, da er sonst an der Ofenplatte festkleben würde.
Glasurbrand
Nach dem Glasieren lasse ich meine Werkstücke noch etwa einen Tag lang durchtrocknen.
Dann brenne ich sie bei ca. 1240 Grad, um die Keramik dicht werden zu lassen.
Das heißt meine Keramik ist danach frostfest und geeignet für die Spülmaschine und die Mikrowelle.
Vom ersten Arbeitsschritt bis zur fertigen Keramik Dauerschön vergehen somit meist mehrere Wochen. Es ergeben sich immer wieder kleine Änderungen bei den Farben und Mustern. Deshalb ist es jedes Mal eine Überraschung, wenn man den Ofen langsam öffnet und sieht, welche kleinen Kunstwerke daraus hervorgezaubert wurden.
Nachhaltige Tonaufbereitung
Tonreste oder misslungene Stücke landen bei mir nicht im Müll, sondern werden gesammelt. Mit Wasser lässt sich angetrockneter Ton wieder aufweichen und nach einigen Tagen zu einer neuen, geschmeidigen Tonmasse wieder aufbereiten. Dafür muss er gut durchgeknetet werden, um Lufteinschlüsse wieder herauszubekommen. Das ist zwar etwas aufwändig, spart aber Ressourcen.